Die Schattenarbeit

... Die Schattenarbeit ...
Die Reise in das "dunkle" Innere unserer Seele

 

Schattenarbeit ist ein typisches Themen, um welches sich viele Menschen drücken. Dieser Bereich der Magie ist unglaublich komplex und kann mitunter auch sehr gefährlich sein. Da er jedoch auf dem alten Pfad und besonders in der Ausbildung zur Priesterin, bzw. zum Priester, unerlässlich ist, habe ich mich dazu entschlossen dir an dieser Stelle mehr über die Arbeit mit der „dunklen“ Seite unseres Seins zu berichten. Ich vertraue auf deine Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Handeln und bitte dich meinen Warnungen Gehör zu schenken und diese sorgsam zu beachten.

 

Und wo ich schon dabei bin fange ich gleich mit einigen Warnungen und dem erhobenen Zeigefinger an. Schattenarbeit ist nichts für labile Menschen, die in ihrer Persönlichkeit (noch) nicht gefestigt sind. Daher würde ich jungen Menschen, die sich noch in der Pubertät befinden, nicht empfehlen sich mit diesem Bereich der Magie zu beschäftigen. Solltest du zu dieser Gruppe gehören möchte ich dir sagen, dass deine Zeit noch kommen wird und ich dies auf gar keinen Fall abwertend meine. Deine Prioritäten solltest du zurzeit jedoch auf dein Leben in der „realen“ Welt und auf das Erlernen der magischen Grundtechniken richten.


Wenn du dich deinem eigenem Schatten stellen möchtest, solltest du tief verwurzelt im Erdreich sein und vollkommenes Vertrauen in deine Fähigkeiten haben. Die in Anspruchnahme eines geeigneten Therapeuten kann dir deinen Weg erleichtern. Vielen Menschen behagt dieser Schritt nicht, doch er hat sich in einigen Fällen als erforderlich erwiesen. Ich sprach bereits darüber, dass du zur Schattenarbeit deine Wurzel tief ins Erdreich graben solltest. Dies bezieht sich auch darauf, dass zum Zeitpunkt der Arbeit in sowie mit deinem Selbst, dein Umfeld nicht ein einziges Chaos darstellen sollte. Der Rückhalt, in z.B. der eigenen Familie oder dem Freundeskreis, kann als Unterstützung sehr hilfreich sein. Diskrepanzen hingegen werden durch die Arbeit mit den Schatten oftmals verstärkt und verschlimmern deine aktuelle Situation in der „realen“ Welt, wodurch dir schnell der Boden unter den Füßen fort gerissen werden kann.
Zum praktizieren von Schattenarbeit ist es erforderlich, dass man sämtliche magische Grundtechniken sowie Trance sicher beherrscht. Erfahrungen in der Anderswelt können sich zu dem als sehr hilfreich erweisen. Die Arbeit mit den „dunklen“ Aspekten der eigenen Seele eignet sich nicht für Magieanfängern oder Junghexen!

 

Nach dieser Predigt möchte ich das Pferd weiterhin von hinten aufsatteln und beginne mit den oftmals vorhandenen Ängsten. In meiner Arbeit mit den verschiedensten Menschen habe ich festgestellt, dass sich viele fürchten den „dunklen“ Aspekten ihres Seins zu begegnen. Der Einblick in die Tiefe der eigene Seelen kann oftmals erschreckendes offenbaren, und aus Angst dieser „Schwärze“ gegenüber zu treten wird dieser Bestandteil des eigenen Ichs lieber feinsäuberlich unter Verschluss gehalten. Die Tatsache, dass wir uns hierdurch selbst verleugnen wird dann ohne weiteres außer Acht gelassen. Ich möchte nicht behaupten, dass es einfach ist seinem eigenen Schatten gegenüber zu treten, doch der Pfad der Hexen bezieht sich grundsätzlich auf die ganzheitliche Wahrnehmung, und dies schließt nun einmal auch unangenehme Bereiche des eigenen Seins ein. Lerne dich selbst zu lieben, und zwar mit ALLEN deinen Aspekten. Die große Göttin liebt dich vollkommen und wird sich von dir nicht wegen deiner „dunklen“ Seite abwenden.

 

Nachdem der Sattel nun endlich an seinem rechten Platz ist möchte ich dir berichten, was Schattenarbeit nun eigentlich ist und warum sie auch dich betrifft. Schattenarbeit zu definieren ist im Grunde sehr einfach. In der Schattenarbeit beschäftig man sich mit den dunklen und verdrängten Anteilen des eigenen Ichs. Es geht darum dem eigenem Schatten zu begegnen, die Seele in ihrer vollständigen Ganzheit zu entdecken und sich so anzunehmen wie man ist. „Liebe unter allen Umständen“ sollten nicht nur leere Worte sein, sondern auch wahrhaft gelebt werden. Und dies schlisst dich selber ebenfalls ein. Bei diesem „Schatten“ handelt es sich um Gefühle, Gedanken und Überzeugungen, die wir in die „Nachtseite“ unserer Persönlichkeit verbannt haben, da wir sie als etwas Negatives wahrnehmen und uns davor fürchten diese Aspekte auszuleben. Oftmals begleitet uns dieser Schatten schon über mehrere Leben und kann so immer mehr an Macht gewinnen, wenn wir ihm nicht Einhalt gebieten.


Wir müssen lernen, dass es nur sehr wenige Menschen gibt, die reine „Lichtgestalten“ sind. Fast jeder von uns verbirgt auch dunkle Aspekte in sich, vor welchen er sich fürchtet. Jeder Mensch hat sowohl positive, als auch negative Eigenschaften und so haben wir sowohl lichte, als auch dunkle Seelenanteile.


In der Schattenarbeit öffnen wir also das sicher verschlossene Kämmerlein, um uns jene Aspekte unseres Seins in unser Bewusstsein zu holen. Oftmals hängt unser Schatten mit Ereignissen aus unserer Vergangenheit zusammen, die uns negativ prägten oder so schrecklich waren, dass wir das Wissen um sie nicht ertragen können. Diese Ereignisse können vor langer Zeit und in anderen Leben stattgefunden haben. Unser Bewusstsein erinnerst sich wo möglich nicht einmal mehr daran, doch unsere Seele vergisst eine Vergewaltigung, die Verbannung aus der eigenen Sippe, einen Mord, den Tod des eigenen Kindes usw. nicht. Selbst wenn du in dir z.B. das Bedürfnis zu töten entdeckst musst du weiter gehen. Vielleicht wurdest du einst furchtbar misshandelt oder musstest hilflos ansehen, wie deine Familie vor deinen Augen ermordet wurde, dass das Bedürfnis nach Rache und Sühne für diese Tat der Auslöser für deine Sehnsucht nach dem Töten ist. Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch, ich möchte nicht, dass du nun hinaus in die Welt gehst und den nächst bestehen Menschen ermordest. Aber, mit dem Wissen um den Auslöser kannst du daran arbeiten das Geschehene zu verarbeiten. Vielleicht hilft es dir deine damalige Familie würdig in einem Grab zu beerdigen oder dich mit ihren Geistern in Verbindung zu setzten und dich ihn ihren Armen einmal gründlich auszuweinen oder dich mit ihnen über die damalige Situation zu unterhalten.

 

Mit dem Erkennen unseres Schattens ist die Arbeit also noch lange nicht erledigt. Nachdem wir unseren Schatten erkannt und seine verborgenen Beweggründe ergründet haben, müssen wir mit ihnen arbeiten und sie aufarbeiten. Du musst lernen zu akzeptieren, dass der Schatten ein Teil von dir ist, doch was wir kennen und verstehen verliert seine Macht über uns. Das Bewusstsein, dass in dir diese Aspekte verankert sind, ist wichtig, damit du die Führung wieder übernehmen kannst. Wenn du ein Mensch bist, der sicher in sich verankert ist und über eine gefestigte Persönlichkeit verfügt, wird dich dieses Wissen nicht aus der Bahn werfen und du wirst in der Lage sein die Kontrolle zu behalten. Deine moralischen Grundsätze und die Kraft der Göttin werden dir helfen die richtigen Entscheidungen zu treffen, auch wenn du nach einer Reise in die dunkle Seite deiner Seele zutiefst erschüttert und betrübt in die „Realität“ zurückkehrst. Daher ist es auch erforderlich, dass du meine Warnungen ernst nimmst und Schattenarbeit die ihr gebührende Aufmerksamkeit schenkst.

 

Nun wirst du dich womöglich fragen, warum du überhaupt diese Strapazen und die mit ihr verbundenen Gefahren auf dich nehmen solltest. Es würde doch viel einfacher das Vergangene und die unerwünschten Gedanken sowie Gefühle auf sich beruhen zu lassen. Vielleicht empfindest du dich auch als „reines Lichtwesen“, welchen von solchen Schatten überhaupt nicht tangiert wird. Nun, dann muss ich dich zunächst deiner Illusion berauben. 99,99 % der Menschen haben einen solchen Schatten, welcher jedoch unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Ich bin in meinem Leben bis jetzt nur einem einzigen Person begegnet, die ich als „Lichtgestalt“ betrachten würde und selbst sie hat einen Schatten, welcher ihr mit unter schwer zusetzt. Ich bin aber unzähligen Menschen begegnet, die sich als „Lichtwesen“ wahrnahmen, jedoch so viel Schreckliches in ihrer Seele verbargen, dass es mich wirklich ängstigte. Ich möchte an dieser Stelle jedoch betonen, dass obwohl man einen solchen Schatten besitzt man durchaus dem Licht dienen kann. Dem Licht zu dienen und Licht zu sein ist jedoch ein gewaltiger Unterschied.
Bevor ich ganz den roten Faden verliere schnell zurück zum Thema. Warum sollte ein magisch arbeitender Mensch sich also seinem Schatten stellen. Die verdrängten Gedanken und Gefühle entwickeln mit der Zeit ein Eigenleben und gewinnen Zusehens an Macht. Die Auswirkungen des Schattens werden dich in deiner magischen Arbeit behindern und dir schwere Steine in den Weg legen. Dein Schatten hat das Bedürfnis in dein Bewusstsein zu dringen. Dies geschieht oftmals zu Beginn mit Träumen, in welchen wir von unserer „dunklen“ Seite mit dem Erlebten „gequält“ werden. Der Schatten kann dich zu dem deiner Kraft berauben und nimmt dir die Fähigkeit mit Energien zu arbeiten. Die einfachsten magischen Techniken wollen dir auf einmal nicht mehr gelingen. Beim Meditieren wirst du auf einmal in eine unbeschreibliche Finsternis gezogen, die irgendwann auch dein Herz fest umschließen wird. Du fühlst dich leer und ausgebrannt. Kälte oder Hitze beherrscht deinen Körper und schließlich verlierst du die Verbindung zur Erde und wirst in ein tiefes Loch gezogen. Der Schatten ist durchaus in der Lage die Verbindung zu den Göttern negativ zu beeinflussen. Zu dem ist es nahezu unmöglich das Amt der Priesterin oder des Priesters wirklich inne zu haben, wenn man sich dem eigenen Schatten noch nicht gestellt hat. Wie möchte man anderen Menschen helfen und den Göttern dienen, wenn man noch nicht einmal in der Lage ist seine eigene Seele ganzheitlich wahrzunehmen?

 

Nachdem ich dir in diesem Horrorszenarium offenbart habe, welche Auswirkungen das Ignorieren des eigenen Schattens haben kann, möchte ich dir auch beschreiben, was dein Lohn sein wird. Das wohl größte Geschenk ist zunächst, dass du weißt, wer du wirklich bist und dich nicht länger vor dir selbst verstecken musst. Du hast dem Schatten die Macht geraubt und bist nun in der Lage dein Leben wirklich zu bestimmen. Du weißt nun, woher du kamst und bist den Wurzeln deines Selbst näher gekommen. Der Schatten kann den Großteil unserer Energie beanspruchen, welcher dir nun zusätzlich zur Verfügung stehen wird. Durch die Liebe zu dir selbst wird sich ebenfalls deine Verbindung zu den Göttern, besonders zur alten Weisen, vertiefen. Zudem ist Selbsterkenntnis der einzige Weg zur „Erleuchtung“ und ins „wahre“ Licht.

Nach der Theorie möchtest du nun wahrscheinlich mehr Informationen zur Praxis erhalten. Letztendlich ist es so, dass ich dir diesbezüglich nicht viel berichten kann. Der Schatten eines jeden Menschen unterscheidet sich von jenem des nächsten. Daher gibt es auch keine allgemeingültigen Antworten, welche ich dir an dieser Stelle offenbaren könnte. Ich kann dir nicht sagen, was du in deinem Schatten vorfinden wirst, oder wie du auf das Vorgefundene reagieren sollst. Dies ist eine Lektion, die nur du alleine meistern kannst. Was ich dir jedoch bieten kann, ist ein Ritual, mit dessen Hilfe du den Weg in sowie aus deinem „dunklen“ Selbst finden kannst. Du findest dieses im Bereich der Ritualmagie. Bitte verstehe dieses Ritual lediglich als einen Anreiz, aus welchem du dein eigenes entwickeln kannst und auch sollst.

 

 

 

... Die Evokation ...
Beschwörung von Energien und Wesenheiten

 

Bei der Evokation wird eine vorher bestimmte Energie in den heiligen Kreis gerufen. Bei dieser Kraft kann es sich um Wesenheiten aus der Anderswelt, um Elementarwesen, um Wächter, um Geister Verstorbener und um Götter handeln.


Eine Evokation wird zumeist vollzogen um bestimmte Energien zu verstärken und diese mit der Unterstützung der beschworenen Wesenheit zu vergrößern. Zu dem können solche Kräfte angerufen werden um mit ihrer Hilfe mit anderen Welten zu kommunizieren und um so benötigte Informationen zu erhalten.

 

Bei der Evokation wird meistens eine zuvor entwickelte Anrufung zelebriert, welche sich an die zu beschwörende Energie richtet und diese zum Erscheinen bewegen soll. Beim sprechen der Anrufung kann zur Unterstützung das Symbol oder das Siegel der Wesenheit sowie ein beschwörendes Pentagramm in der Luft gezogen oder in der Erde gezeichnet werden. Beim ziehen dieses Zeichen ist es erforderlich es zu visualisieren. Wurde eine Kraft erfolgreich angerufen wirst du bald ihre energetischen Schwingungen wahrnehmen. Diese gilt es nun mittels der Visualisierung zu verstärken, so dass eine Form, welche die Wesenheit darstellt, entsteht. Beim Anrufen von Wesen, besonders von Göttern, verbinden wir bestimmte Bilder, Wesenszüge und Gefühle mit ihnen. Es gilt diese Vorstellungen in ein Bild zu fassen und dieses zur Unterstützung zu visualisieren. Oftmals treten mit dem Erscheinen der beschwörenden Kräfte Bilder in unser Bewusstsein, die wir lediglich zu fokussieren brauchen.


Bevor du Bitten stellst solltest du dich immer zunächst erkundigen, ob und was die Wesenheit als Gegenleistung für einen bestimmten Dienst von dir erwartet. Bist du nicht bereit den gewünschten Preis zu entrichten so zögere nicht dich bei dem Wesen zu bedanken und dich von ihm zu verabschieden. Einige Wesen reagieren sehr zornig darauf, wenn sie nicht den Preis für ihre Arbeit erhalten, und so versuche erst gar nicht um den Preis zu feilschen oder die Wesenheit zu betrügen, denn du wirst letztendlich der Leidtragende sein.


Nach einer erfolgreichen Evokation der erwünschten Kraft, dem Bestimmen des etwaigen Preises für die Dienste des Wesens und dem erfolgreichen Wirken wird es Zeit den Preis zu zahlen, sich bei der Wesenheit zu bedanken und sie zu verabschieden. Verhalte dich bitte höflich und erbringe der Kraft ein kleines Opfer für seine Unterstützung. Bedanke dich bei dem Wesen für seine Hilfe und die gute Zusammenarbeit. Wenn du vor hast öfter mit dieser Kraft zu arbeiten so teile ihr dies mit und frage sie, ob sie damit einverstanden währe. So wird es dir beim nächsten Mal leichter fallen sie zu beschwören. Vielleicht ist sie auch bereit dir ihren Geisternamen zu verraten, doch dränge sie zu nichts. Bitte die Kraft anschließend freundlich dich nun zu verlassen. Wünsche ihr eine angenehme Heimreise und eine sichere Ankunft.

Warnung!


Als erstes: beschwöre NIE eine Kraft ohne ersichtlichen Grund oder zum Spaß! Beschwörungen sind kein Spiel. Im Gegenteil, mit unter können sie sogar sehr gefährlich sein. Evokationen sind nichts für Menschen, die unerfahren in der Magie sind!


An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es durchaus geschehen kann, dass eine unerwünschte Wesenheit erscheint. Daher solltest du besonders wachsam sein und ergründen, ob es sich bei der beschworenen Kraft um die Korrekte handelt. Hierfür gibt es einige Möglichkeiten, mit deren Hilfe man dies versuchen kann. Als erstes solltest du immer auf deine Intuition hören. Fühlst du dich in der Nähe der Wesenheit wohl? Entsprechen die Eigenschaften (achte hierbei auf die Schwingungen der Energiefelder) der Wesenheit jenen der von dir Erwünschten? Spürst du aggressive Kräfte, welche sich gegen dich richten? Hast du das Gefühl, dass dich die Wesenheit täuschen möchte?


Hast du eine dir negativ gesinnte Wesenheit beschworen, so verabschiede diese sofort. Sollte sie nicht freiwillig gehen musst du die Kraft bannen. Eine bannende Räucherung kann dich hierbei unterstützen.