Paraphrase: Paraphrasieren lernen leicht gemacht

Paraphrasieren ist eine sehr wirkungsvolle Methode, wie man mit Kommunikationsproblemen umgehen bzw. auch Missverständnisse erfolgreich auflösen kann. Hier stellen wir Ihnen vor, was paraphrasieren ist und zeigen Ihnen Beispiele und Übungen, die Ihnen weiterhelfen werden.

 

1. Was ist eine Paraphrase?

Paraphrasieren heißt, den sinngemäßen Inhalt einer Vorrede mit eigenen Worten zu wiederholen. Dadurch zeigt sich, was und wie wir einen Inhalt / Gesprächspartner verstanden haben. Dabei ist es unerheblich, ob wir eine mündliche Rede oder einen Text in unserem eigenen Verständnis wiedergeben.

 

Paraphrasieren unterscheidet sich vom reinen "Nachsprechen" oder "Wiederholen", bei dem man versucht die wörtliche Rede möglichst genau zu kopieren. So kann man nur prüfen, ob man (z. B. akustisch) das Gesagte korrekt gehört hat.

 

Der Sinn des Paraphrasierens ist, zu prüfen, ob das, was jemand inhaltlich gemeint hat, auch beim Zuhörer angekommen ist - d. h. der Zuhörer das Gesagte auch inhaltlich verstanden hat.

Daher plappert man beim Paraphrasieren den Inhalt nicht einfach wie ein Papagei nach, sondern gibt das Gesagte "in eigenen Worten" wieder.

 

Die Methode des Paraphrasierens kann "im Kleinen" angewendet werden, um das Verständnis eines einzelnen Satzes zu prüfen. Mit einer paraphrasierenden Zusammenfassung (Inhaltsangabe) längerer Texte oder komplexerer Inhalte kann auch geprüft werden, ob die Kernpunkte richtig erfasst und verstanden wurden.

2. Richtig Paraphrasieren: Einige Beispiele ...

1. Beispiel einer Paraphrase einer mündlichen Rede

A sagt: "Hier windet es ganz gut. Da hat wohl jemand das Fenster offen gelassen!"

B paraphrasiert: Ist Ihnen der Luftzug unangenehm? Wünschen Sie, dass ich das Fenster schließe?

A antwortet: "Nein! Ich genieße nur die kühle Luft an heißen Sommertagen. Meine Anmerkung war nur eine Feststellung - keine Aufforderung!

2. Beispiel einer Paraphrase einer mündlichen Rede

A sagt zu seiner Freundin: "Mir hat die letzte Party nicht gefallen. Es hat kaum jemand mit mir geredet - ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen!"

Freundin paraphrasiert: "Willst du mir damit mitteilen, dass du dich wohler fühlst, wenn ich mich auf Partys mehr um dich kümmere - mehr mit dir rede?

A antwortet: "Ja, das wäre sehr schön!"

3. Beispiel einer Paraphrase dieses Textes

A paraphrasiert: Der Autor dieses Textes erklärt, was eine Paraphrase von bloßem Wiederholen unterscheidet. Beim Paraphrasieren geht es darum, das eigene Verständnis wiederzugeben, damit ein Anderer erkennen kann, ob bzw. was genau ich von einem bestimmten Inhalt verstanden habe. So lassen sich beispielsweise Missverständnisse besser erkennen und ausschließen.

Autor antwortet: Das stimmt ...

3. Wofür ist Paraphrasieren nützlich?

Wenn wir effektiv mit anderen kommunizieren wollen, ist es wichtig, dass wir Inhalte richtig verstehen, d. h. den Sinn von etwas Gesagtem oder Geschriebenen richtig erfassen.

Es gibt immer wieder Situationen in unserem Leben, in denen wir mit "Missverständnissen" konfrontiert werden, d. h., jemand hat einen Sachverhalt falsch verstanden und handelt entsprechend. Das sorgt für Unmut, Ärger oder sogar Streit.

Paraphrasieren beruht auf der Erkenntnis, dass "Meinen" (also dass was jemand inhaltlich meint) und "Verstehen" (das, was beim Zuhörer ankommt) zwei verschiedene Dinge sind, d. h. bei der Interpretation, was jemand "meint" beim Zuhörer einiges schief gehen kann.

Paraphrasieren ist eine Kommunikationstechnik, mithilfe derer Sie prüfen können, ob Sie selbst (oder jemand anders) auch das verstanden haben, was gemeint war. Insofern kann das Paraphrasieren eine wertvolle Technik (z. B. in Beziehungen) sein, denn man lernt den anderen verstehen und redet nicht mehr so häufig "aneinander vorbei" - vermeidet "dumme Missverständnisse".

Paraphrasieren ist ein wichtiges Hilfsmittel, um andere Menschen zu verstehen!

4. Paraphrasieren lernen: eine Übung ...

Setzen Sie sich zu zweit oder in einer Dreiergruppe gegenüber. A redet, B paraphrasiert (und C ist der Beobachter, der darauf achtet, dass richtig paraphrasiert wird). Das Thema lautet "Mein gestriger Tag".

  • A (= Sprecher) beginnt etwas zum Thema (z. B. eine Einzelheit des Tages) zu erzählen. Sobald er fertig ist, schweigt er. A sollte darauf achten nicht zu viel auf einmal zu erzählen, denn je länger ein Text ist, desto schwieriger ist es für B, sich die Einzelheiten zu merken. Am Besten erzählt A nur kurze Begebenheiten, das macht es B viel leichter das Paraphrasieren zu üben!
  • B (= Zuhörer) gibt das, was er verstanden hat, in eigenen Worten wieder. Ist der Kontext etwas länger paraphrasiert er eine Zusammenfassung. Redet A zu lange - d. h., B kann sich den Inhalt nicht mehr merken - dann gibt er A ein Stopp-Zeichen.
  • A (= Sprecher) bestätigt nach der Paraphrase, ob der Inhalt richtig oder falsch wiederholt wurde bzw. korrigiert die Paraphrase gegebenenfalls.

Wechseln Sie nach etwa 10 Minuten die Rollen.

  • C hat die Aufgabe eines Beobachters / Supervisors: Er kann A beispielsweise unterbrechen, wenn dieser ohne Punkt und Komma redet und ihn darauf hinweisen, kürzere Inhalte zu erzählen. Falls irgendwelche Missverständnisse auftreten, die Paraphrase häufig falsch ist o. ä. - kann er seine Beobachtungen schildern, d. h. Tipps geben, was A oder B besser machen kann.

Wichtiger Hinweis beim Üben des Paraphrasierens ...

Für B ist es wichtig, A das Gefühl zu geben, dass er ihn nur deshalb unterbricht, weil er ihn verstehen will. Sonst könnte A fälschlicherweise denken, dass sich B über ihn lustig macht. B könnte zum Beispiel zur Unterbrechung sagen: "Warte bitte einen Augenblick, ich will sehen, ob ich dich bisher richtig verstanden habe. Du meintest also ..."

Das Thema können Sie bei Übungen frei wählen bzw. natürlich jederzeit ändern. Vielen Menschen wird durch diese Übung bewusst, dass das, was sie verstehen, nicht "automatisch" das ist, was jemand gemeint hat.

Einige Menschen "halluzinieren" auch Inhalte oder Themen in etwas Gesagtes, was der Sprecher so nie gemeint oder gesagt hat. Auch hier hilft die Übung im Paraphrasieren, sich beim "Halluzinieren" auf die Schliche zu kommen und mehr darauf zu achten, einem Gegenüber wirklich zuzuhören.